22. Oktober 2023

Mehr als 9000 Zugvogel-Begeisterte erlebten gefiederte Vielfalt

Heute gingen die 15. Zugvogeltage im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer zu Ende. Beim abschließenden Zugvogelfest in Horumersiel zogen die Veranstalter*innen eine positive Bilanz.

Mit dem schon traditionellen großen Zugvogelfest in Horumersiel gingen heute die 15. Zugvogeltage im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer zu Ende. Mehr als 800 Besucher*innen nutzten die Gelegenheit, sich zum Abschluss noch einmal über die Vogelwelt des Wattenmeeres zu informieren, Tipps zur Beobachtung und zur passenden Ausrüstung mit optischen Geräten und Literatur zu erhalten und mit Fachleuten und anderen Vogelbegeisterten ins Gespräch zu kommen.

Insgesamt nahmen in diesem Jahr 9600 Naturinteressierte an Zugvogeltage-Veranstaltungen teil, darunter mehr als 1300 Kinder. Etwa 360 Veranstaltungen standen auf dem Programm, aufgrund der zeitweise sehr herausfordernden Witterung musste etwa ein Fünftel davon abgesagt werden. „Wir freuen uns, dass selbst bei ungemütlicher Wetterlage das Interesse von Stammpublikum und neuen Zugvogeltage-Fans ungebrochen ist und insbesondere, dass wir so viele Kinder für Zugvögel begeistern können “, so Rune Michaelis, der bei der Nationalparkverwaltung die Gesamtveranstaltung koordiniert.

Am ersten Wochenende sorgten nord-westliche Winde für „Landunter“ zum Beispiel am Vareler Vogelturm. Am Donnerstag und Freitag hingegen pustete ein starker Ostwind das Wasser aus dem Wattenmeer, so dass Inselfähren und auch Exkursionen ausfallen mussten. Doch es ab immer einige Unerschrockene, die sich warm eingepackt zu den Betreuer*innen auf den Vogeltürmen gesellten und so auch immer wieder besondere Vogelarten zu Gesicht bekamen.

Aviathlon

 
Siegerehrung für den Aviathlon 2023
Siegerehrung für den Aviathlon 2023: Nationalpark-Leiter Peter Südbeck (2.v.l) und Aviathlon-Koordinatorin Nadine Knipping überreichten zusammen mit „Sandi“ und „Austi“ die Urkunden an Mathias Heckroth (für das Team Insel Wangerooge) und Jan Richert (Team Cuxhaven).

© NLPV / I. Zwoch

Beim Zugvogeltage-Aviathlon geht es darum, welche Insel und welche Festlandsregion während der Zugvogeltage die meisten Vogelarten meldet. Den Wettbewerbs-Teams kamen die nordwestliche Winde sehr entgegen, wehten sie doch eher seltene Hochseevögel Richtung Küste. Davon profitierten vor allem die Teams in exponierten Lagen wie den Inseln oder Cuxhaven als nördlichstem Festlandsbereich im Elbetrichter. Ein weiterer Heimvorteil der Cuxhavener ist die Vielfalt der Lebensräume im küstennahen Hinterland. So konnte Cuxhaven mit 171 gesichteten Vogelarten seinen Vorjahrestitel im Festlands-Ranking und auch die höchste Zahl unter allen Regionen jemals verteidigen. „Zu dieser Leistung kann man den Cuxhavener Ornithologinnen und Ornithologen nur gratulieren. Um dies zu erreichen, ist extrem gutes Fachwissen erforderlich und eine ungeheuer hohe Intensität der Vogelbeobachtungen während aller acht Aviathlon-Zugvogeltage  – egal bei welchem Wetter“ so Nadine Knipping, Aviathlon-Koordinatorin, und Peter Südbeck, Leiter der Nationalparkverwaltung bei der Urkundenübergabe.

Auf den Inseln hatte erneut Wangerooge den Schnabel vorn: Das ambitionierte Team holte den Inselsieg zum 5. Mal in Folge. Neben der bevorzugten Lage ist der Erfolg einem 30köpfigen sehr ambitionierten Zähl-Team zu verdanken, das von morgens bis abends sämtliche Insel-Lebensräume mit Augen und Ohren absuchte, bis 166 Arten auf der Liste standen.

Insgesamt wurden beim diesjährigen Aviathlon 221 Arten gezählt. Die ewige Aviathlon-Artenliste (gestartet 2013) wuchs jetzt mit dem Rotkopfwürger und Tienshan-Laubsänger auf insgesamt 282 Vogelarten an.

Kinderbilder

Mehr als 150 Kinder beteiligten sich an der diesjährigen Kinder-Zugvogelkunst-Aktion. Zehn junge Künstler*innen können sich über eines der Minox-Ferngläser freuen, die beim Zugvogelfest unter allen teilnehmenden Kindern verlost wurden.

Partner-Besuch aus Österreich

Der Vogelzug ist ein weltumspannendes Phänomen, das Länder, Menschen und Kulturen miteinander verbindet. Der Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer hat mittlerweile viele Kooperationen mit anderen Ländern für Schutz und Erforschung der Zugvögel. Aktuell wurde die Partnerschaft mit dem Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel – ebenfalls ein wichtiges Zugvogel-Rastgebiet – besiegelt. Eine Delegation der österreichischen Kolleg*innen kam anlässlich der Zugvogeltage nach Wilhelmshaven, mehrere Exkursionen boten Gelegenheit für den fachlichen Austausch.

Partner-Besuch aus Österreich

Der Vogelzug ist ein weltumspannendes Phänomen, das Länder, Menschen und Kulturen miteinander verbindet. Der Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer hat mittlerweile viele Kooperationen mit anderen Ländern für Schutz und Erforschung der Zugvögel. Aktuell wurde die Partnerschaft mit dem Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel – ebenfalls ein wichtiges Zugvogel-Rastgebiet – besiegelt. Eine Delegation der österreichischen Kolleg*innen kam anlässlich der Zugvogeltage nach Wilhelmshaven, mehrere Exkursionen boten Gelegenheit für den fachlichen Austausch.

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